Sperrnächte: Wertschätzung und Abschluss des Jahres

Die dunkelsten Tage und Nächte dieses Jahreskreises liegen vor uns. Zwölf Nächte, in denen die Dunkelheit immer noch ein Stückchen wächst. Das natürliche Tageslicht schwindet noch ein bisschen mehr, bis wir dann am 21. oder 22. Dezember bei der Wintersonnenwende den Tiefpunkt erreichen und das Licht danach ganz langsam zurückkehrt.



Die Dunkelheit willkommen heißen

Draußen um uns herum ist vorweihnachtliches Bling-Bling. Das erschwert es, in dieser Zeit des Ankommens (denn nichts andere bedeutet das lateinische Wort advenire) wirklich bei uns selbst anzukommen. Es erschwert, die Dunkelheit willkommen zu heißen.

Es ist eine wunderbare Zeit des Abschlusses und der Wertschätzung (hier liest du dazu meine Gedanken aus 2022) für all das, was du in dem zurückliegenden Jahr erlebt, gefühlt und geleistet hast. Du machst dich bereit für die heilige Zeit zwischen den Jahren. Und es ist egal, ob du das unter religiösen oder spirituellen Aspekten betrachtest.

Das neue Rauhnachtsbuch

Für mich ist spätestens jetzt der Moment gekommen, in dem ich mein neues Rauhnachtsbuch beginne. Dieses Jahr schreibe ich wieder in ein Notizheft für meine sehr persönlichen Gedanken und in ein zweites für meine Essenz-Texte. Ich notiere in den kommenden 12 Tagen meine Gedanken zum jeweiligen Monat in dieses neue Buch. Ich würdige jeden Monat und beschließe ihn dann.

Fragen, die du dir stellen kannst

  • Was hat dich in dem jeweiligen Monat berührt oder bewegt?
  • Was war gut?
  • Was war schlecht oder hat dich geärgert?
  • Wurdest du ungerecht behandelt oder gar ausgelacht?
  • Was hast du für dich verstanden? Was sind Erkenntnisse, die du mit in die Rauhnächte oder gleich mit ins neue Jahr nimmst?
  • Welches Geschenk hat dir der Monat gebracht?
  • Wem magst du danken?
  • Welche Gewohnheiten dürfen bleiben und welche dürfen gehen?
  • Was gibt es noch, das du in Ordnung bringen darfst im Sinne von abschließen, vergeben, verzeihen oder zurückgeben?

Nun spricht wahrscheinlich nicht jede meiner Fragen mit dir. Nimm einfach die, mit denen du in Resonanz gehst. Vielleicht ist das auch von Monat zu Monat unterschiedlich. Vielleicht fallen dir auch noch weitere wichtige Fragen zur Reflexion ein, dann schreibe sie mir gerne in die Kommentare.

Den jeweiligen Monat Revue passieren lassen

Suche dir ein Zeitfenster, ganz für dich. Vielleicht magst du dir eine Kerze anzünden und es dir mit einem Getränk bequem machen. Nun schreibst du mit den Fragen, mit denen du in Resonanz gehst, das herunter, was dir zu dem jeweiligen Monat einfällt.

Weitere Ideen, wie du auf deinen Monat schauen kannst

  • Du scrollst durch deine Fotos auf dem Handy und schaust, was alles so los war in deinem Monat.
  • Wie wäre es, wenn du die erinnerungswürdigsten Fotos in einer Collage zusammenträgst. Ich mache immer eine oder auch mehrere #bestofnine Fotocollagen. (Hier ein Beispiel)
  • Es gibt das eine Foto, das für dich den Monat repräsentiert. Dann picke es dir heraus und wenn du magst, dann füge es in eine Jahresbildercollage. (Z.B. ist meine #bestof22 im Jahresrückblick zu sehen)
  • Du kannst deinen Kalender durchblättern oder deine digitalen Einträge sichten. Gab es besondere Einträge, Ereignisse, Meetings…?
  • Du hattest schon ein Rauhnachtsbuch, weil du im letzten Jahr schon Rauhnächte praktiziert hast? Lies doch nochmal nach, was du damals für den Monat, den du nun würdigen willst, geschrieben hast.
  • Du kannst deine Monatsrückblicke lesen. Vielleicht hast du ja, so wie ich, jeden Monat einen Monatsrückblick geschrieben. Dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um darin zu lesen.
  • Vielleicht magst du einen Brief an dein Jahr schreiben. Dabei kannst du ganz wunderbar monatsweise vorgehen.
    (Es gab sogar mal eine Zeit, da habe ich diesen, sehr langen Brief an mein Jahr vor den Rauhnächten an mich selber adressiert und dann in die Post gegeben. Es war schon ganz besonders, ihn dann später wieder in meinem Briefkasten vorzufinden.)
  • Du kannst auch die einzelnen Monatswürdigungen in einem großen Jahresrückblick zusammenfassen. Das mache ich tatsächlich zusätzlich. Hier liest du meinen Rückblick auf 2022.

Vergeben: Mir selbst und anderen

Wenn du durch dein Jahr mit seinen Monaten in den 12 Sperrnächten mäanderst, dann werden dir vielleicht auch Dinge über den Weg laufen, die doof gelaufen sind. Es ist nun an der Zeit, wenn du es kannst, dir selbst und auch anderen zu vergeben.

Lose Fäden vernähen

“Ich wollte noch dieses Buch zurückgeben. Die Buchhaltung müsste noch gemacht werden. Tante Erna wollte ich noch anrufen…” Wahrscheinlich kennst du diese losen Fäden, die dir Knoten in den Kopf knüpfen und das Leben schwer machen. Kümmere dich darum, wenn sie aus deinen Monatsreflexionen auftauchen:

  • Gib das Buch zurück!
  • Schließe ein Projekt ab!
  • Finde noch nette Wort für Tante Erna!

Ich habe noch Rezensionen gefunden, die ich versprochen hatte zu schreiben und das bisher nicht tat. Das mache ich im Dezember noch. Und da war noch die Glitzerwolle, die ich zu Socken verstricken wollte. Angefangen habe ich schon:-)

Überlege dir, was du im alten Jahr belassen magst

Mir fällt beim Lesen meiner Rückblicke auf, was ich nicht mehr will. Dinge, Themen, Menschen, Vorgehensweisen, Muster…, die ich im alten Jahr belassen möchte. Ich habe für mich beschlossen, dass ich die auf Zettel schreiben werde und die übergebe ich dann zur Wintersonnenwende dem Feuer. Vielleicht ist dieses Ritual ja auch was für dich?

Was wurde aus deinem 13. Wunsch?

Zum Ritual der 13 Wünsche habe ich dir einen eigenen Blogbeitrag geschrieben. Du kannst die Sperrnächte nutzen, um nachzuspüren, wie du deinem 13. Wunsch in diesem Jahr auf die Spur gekommen bist. Vielleicht hat das gut geklappt ihn umzusetzen? Vielleicht kannst du noch daran arbeiten. Noch hat das alte Jahr noch ein paar Tage übrig.


Räuchersticks 2023

Mit der Freiraumfrau durch die Rauhnächte

Diese Räuchersticks habe ich am 15. August hergestellt. Ein neues Ritual und mein persönlicher Beginn der Vorbereitung auf die diesjährigen Rauhnächte. Wenn du magst, dann lies hier nach, wie du mit mir durch diese besondere Zeit gehen kannst. In diesem Jahr wird es für alle, die schon angemeldet sind, das Experiment der Sperrnächte als Bonus geben.

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