Rezension: “…ein Stück untröstlich” von Anja Pawlowski

Liebe Anja,

wir zwei sind uns zuallererst im großen, weiten Internetz begegnet. Und dann bist du kurz vor dem Start noch in meine letzte Rauhnachtsgruppe gehüpft. Die Doppelstunde Freiraum kreieren folgte und dann, juchuh, sind wir uns in echt begegnet. Damals habe ich dein Buch gekauft und es hat nun lange gedauert, bis ich dir schreibe, wie es mir gefallen hat.

Aus dem Untröstlich Blog wurde dein Buch

Das war eine ziemlich coole Idee, dein Erleben in einem Blog zu verarbeiten. Stück für Stück und Schritt für Schritt erzähltest du deine Geschichte. All deine Artikel dann in ein Buch zu fassen, das finde ich, ist eine schöne Vorgehensweise.

Ich mag dein Buch

Gedanken, aufgefädelt wie Perlen auf einer Schnur erzählen von deinem Erleben. Mit leichter Hand und in lockerem Stil schreibst du über deinen Weg nach dem so raschen Tod deines Mannes Andreas. Du skizzierst, wie du mit deiner Trauer weiterleben gelernt hast.

Du bist ehrlich; schilderst Grauheit und Mutlosigkeit. Erzählst von glitzernden Momenten und immer wieder von deiner Erkenntnis. Deine beiden wichtigsten Impulse für den Trauerfall sind:

Vertraue deiner Intuition (und nicht den “so macht man das Anleitungen” anderer)
Such dir hilfreiche und zugewandte Menschen. Menschen, die dich so annehmen, wie du gerade bist und Profis, die sich mit Trauerbegleitung auskennen.

Beim Lesen spüre ich, dass deine Worte etwas mit mir machen. Ich gehe mit ihnen in Resonanz und mag es sehr deinen mäandernden Gedanken zu folgen. So viele Facetten lassen sich ganz wunderbar (darf ich das so sagen?) auf andere (Trauer)-Themen übertragen: Viele kleine Gedankenanstupser statt wuchtiger Anregungen.

Dir ist bei aller Schwere ein leichtfüßiges Buch gelungen.