10 Jahre Freiraumfrau
Von der Geburt meiner Marke bis heute traf ich wunderbare Menschen, die mir halfen an entscheidenden Kreuzungen den richtigen Weg einzuschlagen. Menschen, die mir ihr offenes Ohr schenkten und den Spiegel vorhielten. Die mir mit Rat & Tat zur Seite standen oder durch ihr Wirken mein Vorbild sind. Zum Jubiläum beschenken mich Wegbegleiter:innen mit inspirierenden Antworten auf meine zehn Fragen.
Meine heutige Interviewpartnerin ist Manuela Seubert:
Manuela lernte ich vor vielen Jahren via Twitter kennen. Sie ist Beraterin für Kommunikation und Marken. Sie liebt treffend formulierte Texte. Ich schätze sie als engagierte Netzwerkerin. Im Rahmen des XING-WEC-Adventskalenders hatte ich bei ihr ein Textcoaching gewonnen und sie meine Comicbiografie. Und dann kreuzten sich unsere Wege auch in echt. Limburg liegt zwar auf meiner Route Richtung Familie im Ruhrgebiet, doch es dauerte bis zum Frühjahr 2019 bis der Freiraumbus endlich bei ihr vor der Tür parkte. Leider war uns der Wettergott an diesem Tag nicht hold und auf den 2 Metern bis zur Haustür war ich schon klatschnass. Egal, denn wir hatten ein wunderbares Gespräch und ein sehr feines Abendessen.
Da Corona den Begegnungen im echten Leben dann einen Strich durch die Rechnung machte, konzipierte sie, zusammen mit Ruth Konter-Mannweiler den Image-Talk.
Liebe Manuela:
1. Meine Lieblingsfrage steht gleich am Anfang. Freiraum ist ein großes Wort, unter dem jeder sich etwas anderes vorstellt. Was bedeutet Freiraum für dich?
Spontan kommt mir beim Wort Freiraum ein Bild von mir in den Kopf: in meiner Hängematte leicht schaukelnd, in den blau-weißen Himmel blickend, den Feldvögeln zuhörend. Nur natürliche Stille um mich herum. Keine Anforderung wird an mich herangetragen.
Stille und Alleinsein – das ist für mich kommunikativen Menschen der Frei-Raum Nr. 1, den ich brauche, um aufzutanken. Aus dieser Stille und dem In-mich-Gehen entstehen Erholung und Energie. Und dann der Wunsch, in den für mich zweiten Frei-Raum namens Welt aufzubrechen – mit Neugier auf Begegnung, Austausch, Inspiration und Veränderung.
2. Das C-Wort ist in aller Munde. Welchen Freiraum vermisst du ganz besonders?
Ganz besonders vermisse ich die „Leichtigkeit des alltäglichen Seins“, die uns vor Corona selbstverständlich erschien.
Diese Leichtigkeit fehlt bei so vielem: Menschen umarmen; sich spontan mit Familie und Freunden verabreden; die Köpfe mit Kooperationspartnern bei Vor-Ort-Events zusammenstecken, um neue Ideen auszuhecken; Organisation von Treffen für meinem Berufsverband, die DPRG, oder das erste BarCamp Limburg; Kunst im Museum, Theater oder der Oper genießen; und natürlich das Reisen.
3. Wenn es um dich herum mal wieder hoch hergeht, was tust du dir Gutes um wieder in deine Mitte zu kommen?
Für die Mini-Pause zwischendurch filtere ich mir per Hand mein Haferl Kaffee. Für die längere Pausen während des Arbeitstages schaue ich dem Treiben rund um den Bienenstock in unserem Garten zu und lausche dem Summen unserer Bienen. Entspannen und mich erden geht immer mit einer Wanderung.
4. Im Moment verbringen wir viel Zeit zu Hause. Die Innenarchitektin in mir möchte gerne wissen, wo du dir gerade mehr Freiraum in deinen Räumen wünschst?
Gemeinsam mit meiner Familie habe ich das große Glück, dass wir Platz im Haus und im Garten haben. Außerdem wohnen wir am Feldrand, sodass ich meinen Blick und meine Gedanken in die Ferne schweifen lassen kann und von der Haustür direkt in die Natur falle. Mehr Frei-Raum zu Hause wünsche ich mir derzeit eher im Sinne von „Manuela – Allein zu Haus“ 😉.
5. und 6.
Welche deiner Lebens- bzw. Arbeitsräume liebst du gerade ganz besonders und warum? Okay, das sind gleich 2 Fragen.
Seit ein paar Monaten haben wir eine neue Küche: endlich perfekt abgestimmt auf unsere Bedürfnisse, Abläufe und v. a. Größe, – wir sind alle 1,80 Meter und größer. Es macht viel mehr Spaß zu kochen und zu backen und v. a. die Neuanschaffung Dampfgarer auszuprobieren.
7. Ich glaube daran, dass die Welt ein besserer Ort wird, wenn wir mehr von dem tun, was uns wirklich am Herzen liegt. Was ist dein Herzensthema?
Das Wort „Herzensthema“ mag ich – ehrlich gesagt – nicht, weil ich als vielseitig interessierte Person es als einengend empfinde. Ich mag Vielfalt und bin neugierig auf ganz viele unterschiedliche Themen – privat und beruflich.
Als Beraterin für Kommunikation und Marken ist mir bei meinen Dienstleistungen eine pragmatische Vorgehensweise wichtig. Als PR-Fachfrau erfüllt es mich mit Stolz, wenn z. B. bei meiner Kundschaft der Knoten platzt und sie ihr Anliegen mit Klartext zu Papier bringen. Oder wenn im Image-Talk die Teilnehmenden verstehen, wie sie die eigenen Imagefacetten für ihre Zielgruppen wahrnehmbar machen.
8. Was motiviert dich an deinem Herzensthema dranzubleiben, wenn dich mal ein Durchhänger plagt?
Egal bei welchem Durchhänger – ihn zulassen ist wichtig. Nicht überspielen, nicht wegschieben. In sich gehen, Ruhe suchen, Stillstand zulassen, Bestandsaufnahme machen. Um dann – mal schneller, mal langsamer – den Durchhänger loszulassen und mit neuer Energie zu starten.
9. „Marke ist das, was die Menschen über dich sagen, wenn du den Raum verlässt!“, sagt Jeff Bezos, der Gründer von Amazon. Jetzt bin ich gespannt! Was sagst du über mich, wenn ich den Raum verlasse?
Für mich lebst Du mit Deinen Freiraumbus-Reisen den Freiraum, den Du Dir für Dich gewünscht hast – und inspirierst damit andere. Du hast in Deiner gezeichneten Biografie Gedanken und Gefühle so fein visualisiert. Ich glaube, Deine persönliche Offenheit spiegelt den Innen-Raum vieler sensibler Menschen wider.
10. Ich stehe an der Schwelle zu den nächsten 10 Freiraumfrau-Jahren. Was gibst du mir mit auf den Weg? Wünsche, Verbesserungsvorschläge, Inspiration? Ich bin gespannt.
Mein Haus am See hat Räder, Band 2? 😉
Danke, liebe Manuela für deine wunderbaren Antworten!
Fotocredit: Peter Seubert
Alle Interviews auf einen Blick findest du hier: frei:heraus – 10 Fragen an…