Kaum zu glauben, dass schon zwei Wochen seit meinem 50. Geburtstag vergangen sind. Er lag, eingebettet in Pfingstferien und Urlaubstage. Deshalb komme ich erst jetzt dazu euch davon zu berichten.
“Was machst du denn an deinem runden Geburtstag?”, wurde ich im Laufe des Frühjahrs immer wieder gefragt.
Anfangs hatte ich keine Ahnung, wie ich den Tag verbringen wollte. Ich wusste nur, dass ich einen ruhigen Tag haben wollte.
Viel wichtiger war mir, was ich für mich persönlich bis zu diesem Datum, ich nenn das jetzt mal, “geklärt” haben wollte. Wie will ich in den nächsten Jahren arbeiten? Was sind meine Herzensanliegen, was kann ich wirklich gut? Was steht familiär und beziehungstechnisch an? Im Laufe von 2014 und 2015 verbrachte ich viel Zeit damit Antworten auf meine Fragen zu finden. So kam ich zum Freiraumbus und dem Reaktivzeichnen. Je mehr ich zu mir selber fand, umso mehr spürte ich, ich bin getragen von einer tollen Familie. Meine Kinder gehen ihren Weg, jedes auf seine Weise. An meiner Seite ist ein wunderbarer Mann, der mich auf meinem Weg der Veränderung unterstützt und mir zur Seite steht. Diese Klarheit fühlt sich gut an und ist ein wunderbares Geburtstagsgeschenk.
Auch die Auseinandersetzung mit dem Thema Hochsensibilität war sehr wichtig auf diesem Weg und deshalb habe ich euch auch noch vor meinem 50. Geburtstag davon erzählt. Was in diesem Artikel noch fehlt, ist, dass ich als Jugendliche wegen meiner Größe (dachte ich) als “Funkturm” oder “Leuchtturm” gehänselt wurde.
Als ich mich daran jetzt erinnerte, war klar, was ich an meinem Geburtstag machen möchte. Ich wollte ihn an, auf oder neben einem Leuchtturm verbringen. Von einem Leuchtturm hat man einen wunderbaren 360° Rundumblick. Ein Leuchtturm gibt Orientierung, für die, die sich leiten lassen wollen. Als Leuchtturm benannt zu werden ist, so sehe ich das zumindest heute, ein Kompliment. Ich konnte mich nach all den Jahren mit der Hänselei versöhnen.
Mein Geburtstagsleuchtturm liegt in der Nähe von Prerow, im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Ganz in der Nähe ist ein traumhafter Campingplatz, direkt in den Dünen und dort parkte der Freiraumbus. Die Nacht zu meinem Geburtstag ist die #65 Nacht, die ich im Bus verbringe (ich führe da ein Reisetagebuch). Das finde ich sehr bezeichnend, schließlich bin ich Baujahr 65. Mein Mann bereitet mir ein wunderschönes Frühstück. Die ersten Anrufe trudeln ein. Ich lese mit handgekurbeltem Edge-Modus eure lieben Glückwünsche auf Facebook, Twitter, Xing und via Email, immer mal wieder über den Tag verstreut. Dann radeln wir bei strahlendblauem Himmel zum Leuchtturm. Ich liebe ja das Seewetter. Sonnenschein, blauer Himmel, Anorak an und Handschuhe, dafür aber barfuss. Die Ankunft am Leuchtturm begeistert mich. Der ist so wie ich mir einen Leuchtturm vorstelle und soooo schön gelegen.
Die Ostsee begrüßt uns türkis und blau, mit wilden Wellen. Der Wind pustet alle Gedanken aus dem Kopf. Genuß pur! Dann die Freiraumfrau-grüne Spindeltreppe hochsteigen. Endlich oben angekommen, haben wir einen Traumblick. Ich will am liebsten ewig oben stehen bleiben und schauen.
Wieder zurück am Boden laufen wir den wunderbaren Naturpfad auf Holzstegen durch das Naturschutzgebiet. Stoßen mit einem Prosecco aus den mitgebrachten Campingsektgläsern auf meinen Geburtstag an. Der Traumrundweg endet wieder am Meer und am Leuchtturm. Wow. Ich schaue und genieße und bin sooo glücklich. So hatte ich mir meinen Geburtstag gewünscht.
Der weltbeste 50. Geburtstag klingt aus mit einem langen Strandspaziergang, noch mehr Telefonaten und einem sehr leckeren Abendessen.
All diese intensiven, wunderbaren, traumhaften, schönen Eindrücke in einer Zeichnung zu verarbeiten war ganz schön schwierig. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich “meinen” Tag in eine Reaktivzeichnung verwandeln konnte. Doch jetzt ist es mir geglückt und ich kann den Tag intensiv erinnern, wenn ich auf meine Zeichnung schaue.
Jetzt bleibt noch danke zu sagen. Herzlichen Dank an alle, die mir mit Grüßen in virtueller wie realer Form zum runden Geburtstag gratuliert haben. Ich habe mich sehr über eure Glückwünsche gefreut. Es bedeutet mir viel, mit euch allen verbunden zu sein. DANKE!
Im nächsten Blogbeitrag erzähle ich euch übrigens vom Mayamännchen. Das Mayamännchen ist mein schönstes reales Geburtstagsgeschenk. Es hat was mit dem Freiraumbus und dem Wasser zu tun. Ihr dürft gespannt sein.