Comicbiografie: Auf der Zielgeraden

Begriffe in Bilder übersetzen: Dankbarkeit

***KURZFASSUNG:

72 Inhaltsseiten sind seit Dienstagnacht gescannt und zur Weiterbearbeitung in meinem Rechner. Ein Meilenstein. Bitte mit mir anstoßen und die Champagnerkorken knallen lassen. Ich bin ja soooo froh.

Jetzt steht das digitale Nachbearbeiten, Einpflegen der Schriften und die Colorierung an. Die Zwischentexte sind im Lektorat. Der Workflow ist mit meiner Grafikerin besprochen. Druckangebote trudeln ein. Mein Ziel, das Buch im November fertig zu haben, ist in greifbare Nähe gerückt.

Zudem habe ich eine wesentliche Entscheidung getroffen. Ich behandele mein Buch wie ein Kunstwerk und mache eine erste signierte und limitierte Auflage ohne ISBN. Wer also Interesse hat, dieses Buch kann exklusiv bei mir erworben werden.
„Mein Haus am See hat Räder“ hat ein Format von ca. 20×20 cm mit Softcover. Es kostet 25 € inklusive Mehrwertsteuer, die Versandkosten übernehme ich.
Und wer mag, kann es auch gerne schon vorbestellen.

 

***LANGFASSUNG, wenn du gerade etwas mehr Lesezeit übrig hast:

Seitdem ich mir im April 2014 meinen Freiraumbus gekauft habe, trage ich die Idee eines Buches in meinem Herzen
. Damals wusste ich schon, mein Buch soll so heißen, wie der Titel meines Blogartikels.
Angefangen habe ich mit tagebuchartigen Ideen. Ich trug zusammen, was ich alles erlebt hatte und wie mein Leben sich verändert hatte durch dieses Auto. Dann stellte ich fest, dass ich mir ein megakomplexes Projekt vorgenommen hatte. Diese Komplexität konfrontierte mich zudem mit meiner Lebensbiografie. Also schrieb ich mir die Seele aus dem Leib.

Die notwendige Frage, wer denn mein Buch lesen soll und was ich meiner Leserschaft mit auf dem Weg gebe, die konnte ich nicht ordentlich beantworten. Also beschäftigte ich mich mit dem Konzeptionieren eines Exposés. Ich lernte viel, um dann auf dem Weg festzustellen, ich muss meine Geschichte weiter eindampfen. Und nach vielen Ideen, Konzepten, Strukturblätter und Analysen kam mir die entscheidende Idee. Ich mache das, was ich besser kann als schreiben, ich zeichne mein Buch. Das war im Sommerurlaub 2016 bei einer Wanderung.

Klingt nun klar und logisch, doch nun alles in ein gezeichnetes Format zu bringen, war auch eine Herausforderung. Also alles auf Anfang und nun galt es eine zeichnerische Struktur zu entwickeln. Mir kam eine weitere Idee, nämlich meine „Begriffe in Bilder übersetzen-Zeichnungen“ als inhaltliche Struktur zu verwenden. Doch welcher Begriff passt inhaltlich zu welchem meiner Themen? Auch das eine Riesenherausforderung und ein unglaublich intensiver Prozess.

Ich entschied mir Unterstützung zu suchen und gründete eine Facebookgruppe für mein Buchprojekt. Das war eine sensationell gute Entscheidung, weil ich immer wieder wesentliche und hilfreiche Impulse aus der Gruppe bekam, zudem Ermutigung. Danke, liebe Gruppenmitglieder, ihr seid echt toll!

Nach und nach fügten sich meine Ideen und die ersten passenden Zeichnungen entstanden. Im Februar 2017 hatte ich dann eine Rohfassung mit über 60 Entwurfszeichnungen fertig.

Ermutigt durch meine Freundin Sabine Dinkel, die gerade an ihrem „Schnieptrötebuch“ schrieb und für die ich Probeleserin war, dachte ich mir, das mache ich auch. Ich suche mir Probeleser/innen. Gut, dass ich keine Ahnung hatte, was das bedeutet. Ich hatte 8 Menschen gebeten in meine Comicbiografie reinzuschauen und bekam innerhalb von 2 Wochen von allen wertschätzende und konzeptionelle Rückmeldungen. Ich war gerührt und beeindruckt über das Tempo und die Unterstützung. Und hatte trotzdem schwer zu kämpfen mit den Impulsen. Denn wer Menschen bittet, einen kritischen Blick zu werfen, der muss auch die Antworten aushalten. Nur um das klarzustellen, die Feedbacks waren liebevoll, wertschätzend, hinreißend erfreut und an einigen Stellen fehleraufzeigend. Es ging um die Struktur, um die Fülle an Informationen und die Schrift.

Ich legte eine Schaffenspause ein um die Feedbacks zu verstoffwechseln.

Dann war ich genervt, denn ich wollte ja mit dem Buch auf Reisen gehen. Irgendwie hielt mich das Projekt davon ab, Freiraumbus zu fahren. Ich ärgerte mich über mich selbst und entschied, dem ganzen mehr Zeit zu geben und dafür ein anderes Projekt vorzuziehen. Ich tauschte den Projektablauf und beschäftigte mich im Frühjahr 2017 mit der Fertigstellung meines Kartensets. Das war eine hervorragende Entscheidung, denn die Begriffe sind ja die Struktur und das Inhaltsverzeichnis meines Buches. Ich überarbeitete die 32 Begriffszeichnungen, die sich nun sowohl im Kartenset als auch im Buch finden. Das war eine wesentliche und richtige Entscheidung. Und ich hatte endlich schon ein Produkt, das ich mit auf meine Reisen nehmen konnte.

Zusätzlich organisierte ich mir Unterstützung in Form von Lektoratscoaching. Nicole Leppin stellte mir nochmal kritische und strukturelle Fragen. Die Zusammenarbeit tat und tut mir gut, endlich hatte ich eine Sparringspartnerin mit im Boot.

Viele, viele Zeichnungen und Konzeptblätter später stand die finale Fassung und ich machte mich ans Reinzeichnen. Es war wichtig für mich, dass ich alle Zeichnungen in Papier vor mir liegen hatte. Ich glaube, komplett digital hätte ich dieses Projekt nicht gestemmt.

Und nun!!! Tatatataaaa. Trommelwirbel und Tusch. Vor zwei Tagen habe ich in einer Nachtschicht den Scanner zum Rauchen gebracht. 72 Inhaltsseiten sind in schwarz-weiß eingesannt und warten nun auf die Weiterverarbeitung.

Ich füge nun noch einige Schriften digital ein. Außerdem gibt es jetzt noch einen gestalterischen Korrekturlauf. Dann mache ich mich daran, zu colorieren. Derweil sind die Zwischentexte im Lektorat bei Nicole.

Alles fügt sich nach und nach. In meinem Kopf entsteht so langsam ein Gesamtbild und ich sehe mich schon mit dem fertigen Buch im Gepäck auf Reisen gehen. Nun ist also ein weiterer Meilenstein geschafft. Die Zielgerade ist in Sicht und ich bin gerade mit großer Dankbarkeit erfüllt.

Edit:
DIese Zeichnung findest du nicht nur in meinem Buch, sondern auch im “Begriffe in Bilder übersetzen-Kartenset”.