Persönliche Gedanken zur aberkannten Trauer

„Nun sei doch mal dankbar, es ist doch alles gut ausgegangen!“

Dieser Satz flog mir um die Ohren von einem Menschen, der auch schon mitten in der dunkelsten Phase der Chemotherapie meines Mannes zu mir gesagt hatte: „Jede bekommt das, was sie tragen kann!“.

What the f.ck! Wie unsensibel kann man sein?
Eigentlich hätte diese Person sagen wollen: „Weißt du, es ist nun schon zwei Jahre her, seit dein Mann die Diagnose Krebs bekommen hat. Nach außen sieht alles wieder gut aus und ich habe keine Lust mir deine Sorgen anzuhören. Das passt gerade nicht in mein schöngefärbtes Weltbild.“ Oder: „Ich habe keine Lust dir zuzuhören.“

Dabei hätte ich offene Ohren und Zuwendung gebraucht für meine Gefühle. Klar, ich hatte keinen Krebs zu bezwingen. Für mein Umfeld war ich nur die Begleitung. Psychoonkologische Betreuung gab es vor 26 Jahren nicht.

So stand ich allein da mit dem, von dem ich heute weiß, was es war.

Trauer!

  • Trauer um ein Leben,  das ich mir anders erträumt hatte.
  • Trauer über den holperigen Start ins Leben, den ich mit unserem Baby hatte, denn unser zweites Kind hatte ich erst drei Wochen vor der Diagnose geboren. Wochenbett: Fehlanzeige. Stattdessen: Angst, Sorge und Kümmern.
  • Trauer um den Mann, in den ich mich mal verliebt hatte. Er war durch die Chemotherapie ein anderer geworden; mental wie physisch.

Für Trauer gab es mittendrin und danach keinen Raum.

Es gab noch nicht einmal eine Spur, die in diese Richtung gewiesen hätte. Erst 25 Jahre später bin ich durch die Podcast-Episode Nr. 67 von Christine Kempkes darauf gestoßen worden, dass mir meine Trauer aberkannt wurde. Frei nach dem Motto: Ist ja nicht so schlimm, ist doch gut ausgegangen. Und ich habe das doch so anders gefühlt.

Meine Definition von aberkannter Trauer

Das Gegenteil von Trauer, die anerkannt wird, z.B. nach einem Todesfall. Eine Trauer, die von meinem Umfeld ignoriert, abgewiesen oder herunterspielt wird.

Es ist nie mehr so geworden, wie es war.

Die Krebsdiagnose und ihre Folgen waren eine Zäsur für mein Leben. Der Mann, in den ich mich verliebt hatte, verschwand vor meinen Augen durch die Chemotherapie. Er überlebte und der Krebs blieb weg. Zum Glück. Doch er nahm lange die Lebensfreude mit. Mittendrin im Wuppen des Alltags mit einem Kleinkind und einem Kindergartenkind hatte ich gar keinen Kopf und schon gar keine Zeit für Reflexion. Ich und wir hätten Hilfe gebracht statt Sprüche.

Wenn ich gewusst hätte, wonach ich fragen sollte, dann hätte ich um Hilfe gebeten. Doch ich hatte gefühlt ewig keine Ahnung, woher dieses seltsame Gefühl in mir kam. Es blieb einfach hocken auf meiner Seele. Erst durch den Podcast von Christine wurde mir bewusst, was sich hinter meinem seltsamen Gefühl verbirgt. Nun kann ich meinen Trauer Freiraum schenken und sie durchfühlen. Ich kann aussprechen, wie sehr ich darunter gelitten habe, dass ich mit meiner Trauer ignoriert wurde.

Heute ist mein persönlicher 9/11

Heute ist es 26 Jahre her, dass mir mein Mann sagen musste, dass er an Krebs erkrankt ist. Der Tag wird für immer in mein Hirn eingebrannt sein.

Heute ist auch der Tag, an dem ich mich traue über meine aberkannte Trauer hier im Blog zu erzählen. Denn es wird vielen so gehen, wie mir. Menschen, denen die Trauer über einen Verlust (das kann auch der Verlust von Fähigkeiten sein oder der Verlust eines Lebensentwurfs oder der Verlust eines Arbeitsplatzes oder …) abgesprochen wird und weil das so ist, drücken sie ihr seltsames Gefühl weg. 

Dabei ist das genaue Gegenteil richtig und wichtig!

Fühlen statt wegdrücken!

Mir liegt es heute am Herzen, dir von meiner Geschichte zu erzählen. Ich hoffe sehr, ich kann dich ermutigen dir für deine aberkannte Trauer Hilfe oder ein offenes Ohr zu suchen. Bitte mach dich früher auf den Weg zur Heilung, als ich das tun konnte. 

Wehmütig sage ich heute, besser spät, als nie.


Artikel rund um das Thema zum Weiterlesen

Wenn du auf das Bild klickst, dann landest du direkt in dem jeweiligen Blogbeitrag.


Weiterführende Artikel von Anne Niessen:

Meine Netzwerkfreundin Anne Niesen beschäftigt sich, ebenso wie ich, schon lange mit dem Thema Trauer und in ihrem Fall spricht sie von unerkannter Trauer. Das ist Trauer, die durch Verlust von Fähigkeiten entsteht, wie in ihrem Fall die schleichende Verschlechterung des Sehvermögens. Sieht ja keiner, also bleibt es unbeachtet.

Da gibt es natürlich noch andere Beispiele, wie bei einer chronischen Erkrankung (ich denke das z.B. an Morbus Crohn, der nach Außen eben auch nicht zu sehen ist.)

Ich lege dir das Lesen der Artikel, die Anne geschrieben hat, sehr ans Herz:


18 Kommentare

  1. Wie schön, liebe Angelika, dass du meine beiden Artikel nun auch noch beigefügt hast. Das bedeutet mir viel! Weil es mir, so wie dir auch, so am Herzen liegt, dass mutige Menschen darüber berichten und Räume schaffen.
    In meinem Artikel geht es ja um „Living Loss“ – das heißt, eine Trauer, die nie „vorbei“ ist, weil das, worum es geht, als Fakt bleibt. (wie zum Beispiel chronische Krankheiten). Das kann auch ein „und“ sein zum aberkannten. Bleiben wir mutig, Anne

    • Liebe Anne, sehr gerne. Ich finde deine Artikel sind eine Bereicherung. Und ich stimme dir zu, gerade die chronischen und seltenen und eben innen drin stattfindenden Erkrankungen brauchen Sichtbarkeit, damit im Leben der betroffenen Personen die Trauer über die Erkrankung neben der Freude über all das, was gelingend ist gleichberechtigt stehen kann.
      Bleiben wir mutig.
      Angelika

  2. Liebe Angelika, ich danke dir sehr, dass du berichtest über deine Gefühle und über dein Gefühl von Erleichterung, als deine Trauer Freiraum bekam. Ja, es ist erschreckend, was Menschen sagen, um ihren eigenen Ängsten nicht begegnen zu müssen. Ich wohne ja in den Niederlanden und verspürte die gleiche tiefe Erleichterung, als ich einen Vortrag von Professor Manu Keirse über „Living Loss“ hörte. Ich saß da mit Tränen in den Augen und mein Herz sagte: „Endlich, endlich, endlich. Danke!“. (Prof Keirse arbeit auch viel mit Eltern behinderter Kinder zum Beispiel)

    Schon immer habe ich schlechte Augen, die immer schlechter werden. Nie, wirklich nie, konnte ich wirklich darüber weinen, habe es nicht gelernt. Denn ich hatte viele Jahre doch „nur“ eine Brille? (So ein kleiner Teil der Geschichte).

    Langsam werden meine Augen immer schlechter. Trauer oder Mitgefühl? Fehlanzeige. Ich übe das und suche die Gefühle, die festsitzen im System. Ich ermutige andere, dass sie sich „sehen“. Denn im Außen werden dramatische Geschichten gesehen, die leisen, vermeintlich alltäglichen, nicht.

    Ich lerne auch: Je mehr ich selbst lerne, diese Traurigkeit zu fühlen und nach Außen zu bringen, je mehr treffe ich Menschen, die keine Angst davor haben. Die das als Teil des Lebens, meines und ihres, sehen.

    Denn wie du schreibst: Es gilt, das Leben, das so ganz anders ist, als mal gedacht, zu betrauern. Die Dinge, die nicht mehr möglich sind, zu betrauern. Eine Zukunft mit vielen Fragezeichen zu tragen.

    Es gehört immer so viel mehr, als das, worum es um an der Oberfläche scheinbar geht. So viel mehr.

    Lass uns weiter darüber sprechen und schreiben!
    Herzlich, Anne

    • Liebe Anne,

      Danke für deine Worte und das Teilen deiner Trauer rund um deine Augenerkrankung.

      Ja, ich denke auch, das wir darüber reden dürfen, besser gesagt müssen. Das Schweigen ist so tief in unsere Systeme eingebrannt. Es wird Zeit Raum zu kreieren für beides, Schönes wie Trauriges. Denn unser Leben hat beide Seiten, wie bei einer Medaille.

      Ich danke dir, dass du mich nochmal auf Prof. Keirse gestupst hast. Da werde ich mich mit beschäftigen.

      Und noch etwas, diese leise Trauer tut genauso weh, wie die laute. Ich finde es so schade, dass die Leisen so beiseite geschoben werden.

      Ich schicke Herzensgrüße aus dem Freiraumbus.
      Angelika

      • Hallo Angelika,
        ich sehe das sehr oft auch bei Menschen mit chronischen Krankheiten: Es geht nicht alleine um aberkannte Trauer, es geht um unerkannte Trauer. Auch für sich selbst.
        Die meisten weisen das weit von sich, denn Trauer wird mit „es nicht packen“, „schwach sein“ assoziert.

        Das Wort ist vielleicht auch zu sehr assoziert mit irgendwelchen Phasen und Zusammenbrüchen und alles, was wir über Trauer nach Tod lesen.

        Es wäre für ganz viele, inklusive meiner selbst, ein grosser Gewinn und Tor zur Lebensfreude, fühlen zu können: Ja, es ist schwer. Ja, da trage ich ganz schön was. Das ist nicht nichts.

        Zu schnell wird man mit einer Erkrankung aussortiert aus der Gesellschaft, in der man sich dann „beweisen muss“ oder denkt, das tun zu müssen. Darum gehört für mich sehr viel dazu, bevor die Traurigkeit überhaupt einen Raum sich erobern kann.
        Macht das Sinn?

      • Liebe Anne,
        die unerkannte Trauer gehört für mich in dieses Themenspektrum. Was unerkannt ist, wird übersehen. Darf nicht sein. Wird aussortiert, wie du schreibst. Dieser Traurigkeit (in diesem Wort steckt auch die Trauer) Raum zu schenken, das bedeutet Mut ihr die nötige Sichtbarkeit zu verschaffen. Und da sind wir wieder am Anfang meines Blogartikels angelangt. Es braucht den Mut über diese Themen zu berichten.
        Es macht total Sinn darüber zu berichten und somit gesehen zu werden. Erst damit kreieren wir einen Raum für Heilung.
        Danke für deine Worte.
        Angelika

  3. Liebe Angelika, dein Beitrag hat mich sehr berührt und ich freu mich so sehr für dich, dass die Gefühle, wenn leider auch erst so spät gefühlt werden durften und dürfen. Deine Worte berühren und bewegen mich. Unsere Tochter hat seit 3 Jahren Diabetes Typ 1, sie ist jetzt 7 und auch diese Erkrankung hat das Leben der ganzen Familie auf den Kopf gestellt, hat in einer Situation in der ich dachte wieder freier zu sein, neue Grenzen der Verantwortung und vor allem ganz viel Anspannung ins System gebracht. Und auch wenn alles irgendwie weiter geht, finde ich soviel Trost darin, auch trauern zu dürfen, zu betrauern, das die Leichtigkeit verloren gegangen ist und die Sorge und Angst mehr Platz einnimmt. Es ist ein Abschied nehmen von einem Leben und das Ankommen und Akzeptieren, dass jetzt etwas Neues ist. Das Bewusstsein dafür, den Wehmut zu erlauben, die Tränen und die Trauer um den Verlust, das haben mir deine Worte geschenkt. Ich danke dir von Herzen und wünsche auch dir weiterhin alles Gute. Herzensgrüße, Christiane

    • Liebe Christiane,

      danke für deine Worte und dein Erzählen. Es war auch bei mir so, wie du schreibst, ein Betrauern der Leichtigkeit. Die war und blieb auf so vielen Ebenen weg. Wie gut, dass du dir die Trauer darüber erlaubst. So kann die Annahme Raum finden. Wenn Trauer aberkannt wird, dann bleibt der Mensch in seinem komischen Gefühl stecken und weiß nicht, wieso.
      Ich bin dankbar, dass ich heute schlauer bin.
      Ich schicke dir eine virtuelle Umarmung und Gelassenheit für dein Ausbalancieren der familiären Bedingungen.
      Angelika

  4. Christine Tinnefeld

    Liebe Angelika,
    so viele Gedanken kamen mir dazu, dass ich jetzt sehr lange gebraucht habe, um überhaupt loszuschreiben, ohne hier den Rahmen zu sprengen.
    Mein Mann hatte auch Lymphknotenkrebs und überlebte ihn 14 Jahre lang. Diagnose, Therapie und die Folgen haben unser Leben besonders in den ersten zwei Jahren, aber auch danach immer wieder auf den Kopf gestellt. Beide Kinder noch klein am Anfang. Die Trauer haben wir uns selbst aberkannt oder mindestens weggeschoben: Ich habe funktioniert, für ihn, für die Kinder und ein möglichst normales Leben. Er wollte der Krankheit so wenig Raum wie möglich geben, auch den Stammzellenspender nicht kennenlernen. Ich habe das respektiert. Wir bewegten uns zwischen „Carpe diem“ und „Reg dich erst auf, wenn’s soweit ist“.
    Es war Selbstschutz und Überlebensstrategie. Und ich habe lange gebraucht, um da rauszukommen, als er gestorben war und dieses System nicht mehr funktionieren konnte.
    Ich bin noch dabei, mich neu zusammenzusetzen und schaffe mir gerade Freiraum für die neuen Teile. Du bist mir schon lange Inspiration auf diesem Weg. Von Herzen DANKE dafür!
    Christine

    • Liebe Christine,
      Danke für deine Geschichte. Ich erkenne mich wieder in dem, was du schreibst. Genau, funktionieren für die anderen, fürs Weitermachen das war auch meine Überlebensstrategie.
      Und dennoch, wie wäre es gewesen, wir hätten uns früher den Raum für Trauer gegeben statt immer zu wuppen?

      Es tut mir leid, dass dein Mann gestorben ist. Ich wünsche dir, dass du dich neu zusammen setzen kannst und ich wünsche dir Seelenfreiraum.

      Danke, dass du mir schon lange folgst und du meine Inspiration schätzt.

      Eine dicke virtuelle Umarmung.
      Angelika

  5. Ich hab deine Worte im Blog gerade gelesen und habe das Bedürfnis, dich in den Arm zu nehmen, wenn du das erlaubst oder möchtest.

    Es tut mir von Herzen leid, dass du solange ohne Anerkennung dieses Schmerzes, ohne Hilfe, Verstehen, ohne den angemessenen Raum für diese Trauer leben musstest!

    Verletzungen, die aus der Hilflosigkeit, dem sich-damit-nicht-beschäftigen wollen der anderen passieren, kenne ich auch.

    Als meine geliebte Zweitmama plötzlich verstarb und Nachbarn nur ein verdruckstes „Naja, sie hat doch ein schönes Leben gehabt und war schließlich schon alt!“ für mich hatten.
    All die Lächerlichkeiten, die Unsensible zu mir sagen, wenn ich im schwarzen Depressionsloch sitze …

    Lasst uns Trauer, Schmerz, Verzweiflung, Angst all die Würde und den Raum geben, den sie verdienen – den wir brauchen.

    Von Herzen, Bettina ❤️

    • Liebe Bettina,
      von Herzen danke für deine Worte. Ich hatte Tränen in den Augen beim Lesen. Ich danke dir fürs wahrhaftig sehen und würdigen und anerkennen. Das fühlt sich gut an, auch deine virtuelle Umarmung.
      Ich bin ganz bei dir, all diese Trauerthemen brauchen Raum und Wertschätzung.
      Es tut mir so leid, dass du lächerliche und grobe Kommentare zum Tod deiner geliebten Zweitmama erhalten hast. Und überflüssige, dumme Kommentar im Depressionsloch noch zusätzlich aushalten musst.
      Von daher, ich schicke eine Umarmung in retour.
      Herzensgrüße.
      Angelika

  6. Liebe Angelika,
    ich bin tief berührt von deinen Worten, mit denen ich sehr in Resonaz gehe – sie streifen ein paar ab- und unerkannte Trauerfälle in meinem (Er)Leben und erinnern daran, dass da noch ein paar Töpfe umgerührt und aufgearbeitet werden dürfen-müssen.
    Danke, dass du es für dich und alle, die es betrifft, ansprichst und offenbarst!
    Herzliche Grüße aus dem Zaubergarten,
    Michaela

    • Liebe Michaela,
      danke für dein Berührtsein und deine Worte.
      Und sehr gerne habe ich endlich ausgesprochen und offenbart. Wir brauchen mehr Mut, uns diesen Trauertöpfen zu stellen, sie umzurühren und aufzuarbeiten. Möge es dir bei den deinigen gelingen.
      Herzensgrüße zurück in deinen Zaubergarten.
      Angelika

  7. so geschehen bei meinem Mann und Vater unserer Kinder…. hilflos während der Flötenstunde unserer Kindergartenkinder…ein Herzinfarkt ist nicht auszuschließen…1000 km weit weg, da er auf Kur war…Gefühle, bei denen man ziemlich allein ist…ca. 13 Jahre später Diagnose Krebs… ich bin nur der Begleiter…6 Monate später…Tod…

    • Gefühle, bei denen man ziemlich allein ist. Was für eine treffende Formulierung.
      Danke, dass du sie hier teilst. Ich sehe deine Trauer und umarme dich.
      Von Herzen,
      Angelika

  8. Liebe Angelika,
    ich bin Dir so dankbar, dass Du über Deine Erfahrung schreibst. Wir müssen einfach immer und immer wieder über die vielfältigen Anlässe und Ausdrucksformen von Trauer sprechen. Tun wir dies nicht, bleibt es beim Nicht-Fühlen, das sich dann auch auf andere Gefühlslagen ausweiten kann.
    Übrigens sprechen wir uns auch oft selbst die Trauer ab, wenn wir z.B. denken „anderen geht es ja noch viel schlimmer als mir“ oder „ich konzentriere mich auf das Gute, sonst geht es mir ja noch schlechter“. In Wahrheit geht es immer um Gleichzeitigkeit. Die Trauer zuzulassen und zu fühlen schließt ja nicht aus, auch noch anderes zu fühlen. Vermutlich hast Du Dich damals zeitgleich auch über Deinen Sohn gefreut. Oder warst dankbar. Und das darf dann gleichberechtigt neben dem Schmerz stehen, dass der Krebs lebensverändernd ist.
    Liebe Grüße
    Christine

    • Liebe Christine,

      und ich bin Dir so dankbar für diese Podcast-Folge. Sonst hätte ich dieses diffuse Gefühl noch viel länger mit mir herumgetragen.
      Die Gleichzeitigkeit von Trauer und Freude, so Seite an Seite berührt mich auch sehr. Denn darum geht es ja, all diese Gefühle wahrhaftig zu fühlen. Denn sonst suchen sie sich ihren Weg und zwingen uns durch Krankheit sie zu sehen.
      Für mich bedeutet es auch, mit heutiger Sicht auf das Thema der Frage nachzugehen, was hat die aberkannte Trauer mit meiner Beziehung gemacht.

      Danke für Dein unermüdlichen Wirken rund um die Themen Tod und Trauer.

      Herzensgrüße.
      Angelika

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