Gedanken zur Gratwanderung im September

Hallo September

Heute morgen wachte ich auf und hatte diesen Blogbeitrag in meinem Kopf und ich bin sehr froh, dass das endlich mal wieder so war. In den letzten Monaten habe ich so gut wie überhaupt nicht gebloggt. Nach dem Schreiben meines neuen Buches “Geschichten aus dem Freiraumbus – Vom Aufbrechen und anders Ankommen” war meine Wortesammlung komplett leer geschrieben. Gerade mal, dass ich ein paar Texte auf Social Media verfasst habe.

Es fühlt sich gut an, wieder Worte im Kopf zu spüren, die ich hier mit dir teilen kann.

Ganz schön schmal, der Grat

Eine meiner Clubfrauen sagte gestern, die Gratwanderungs-Karte für September würde sich bedrohlich anfühlen. Der Blick rechts und links hinunter kann schon Angst machen, das verstehe ich. Deshalb habe ich ja beim Kreieren dieses Bildes dem Grat eine Balancierstange verpasst. So, wie wir das von Zirkusleuten kennen, die ganz langsam über ein Seil gehen. Die Balancierstange hilft ihnen die Balance zu halten, wenn sie in kleinen Schritten über das Seil (oder den Grat) gehen, fast hätte ich schleichen gesagt. Spürend vorwärtstastend trifft es besser.

Deshalb mein Tipp für September: Schneckentempo!
Langsam und dabei innerlich gut ausbalanciert unterwegs sein. Weniger ist mehr. Ach ja, und ich weiß, dass im Außen gerade wahnsinnig viel los ist. Umso wichtiger, dass du auf dich und dein Körpergefühl vertraust und dein Tempo gehst.

Es sein lassen

Kennst du den schweren Rucksack, den wir uns manchmal im Leben aufbürden. So, wie der unten auf meiner Zeichnung. Der ist vollgepackt mit Ballast und höllenschwer. Er zieht uns nach hinten runter und macht den Weg schweißtreibend anstrengend. Und dann liegt noch ein schmaler Grat auf dem Weg zum Gipfel vor uns. “Puuuuh, wie soll ich da nur ankommen?”, denkst du. Statt dir mehr Muskeln anzutrainieren um den Weg wuppen zu können, stell doch den Rucksack ab!!! Vielleicht gehört er ja auch gar nicht zu dir und du trägst ihn für andere, die nun dran sind und ihn selber tragen dürfen. Oder es ist dein Rucksack und Teile, die sich darin im Laufe deines Lebens angehäuft haben, können weg. Stell ihn ab! Genau! Lass ihn da am Anfang des Grats stehen und gehe ab jetzt mit leichtem Gepäck weiter.

Nimm nur das Nötigste mit für den Weg, der vor dir liegt.

Was ist alles in deinem Lebensrucksack, was du sein lassen magst? Wie wäre es, wenn du dir zum nun dann morgen am Nachthimmel stehenden Neumond eine Liste machst, was alles wg kann, damit du mit leichtem Gepäck (Song von Silbermond) weiterlaufen kannst.

Die Zeichnung ist übrigens entstanden, nachdem ich den Newsletter von Anja Pawlowski zum Thema LOSLASSEN bekam. Hier ist ihr Blogbeitrag dazu. Ich hatte dieses Bild sofort im Kopf und musste es zeichnen. Anjas Art zu schreiben mag ich sehr und ich lege dir ans Herz ihre Konfetti-Post zu abonnieren.

In beide Richtungen blicken können

Kommen wir mal zur Qualität der Gratwanderung.

Du kennst das Gefühl im Gebirge. Stundenlang wanderst du bergauf. Du kannst hinunter ins Tal blicken und hoch zum Gipfel. Dann kommst du auf dem Grat an, der dich zum Gipfelkreuz führen wird. Du bist erst mal überwältigt von dem Blick, den du nun hast. Du kannst nämlich in zwei Richtungen blicken. Einmal zurück ins Tal, aus dem du gekommen bist und gleichzeitig in die andere Richtung. In das Tal auf der anderen Seite. An dieser Stelle hast du einen gigantischen Überblick nach rechts und links.

Eine unglaubliches Raumgefühl von Weite, an die sich deine innere Ausrichtung und auch dein Körpergefühl anpassen müssen. Deshalb ist es gut, an dieser Stelle am Anfang des Grates innezuhalten und eine Pause zur Anpassung einzulegen.

Neue Wege sind anspruchsvoll

Der vor dir liegende Weg ist anspruchsvoll, so wie alle unbekannten Wege anspruchsvoll sind. Frag mich bitte nicht, wieso wir immer glauben, Neues könnten wir mal eben zack, zack lernen, umsetzen, machen oder gehen. Gerade in Zeiten des Wandels ist es wesentlich, die eigenen Ressourcen genau im Blick zu haben und erst loszulaufen, wenn wir uns auch stark genug dazu fühlen.

Daher nochmal der Hinweis: “Geh in deinem Tempo!”

Ach ja, und noch etwas. Wenn du dich übernimmst oder dich von anderen zu einem Sprint über den Grat verlocken lässt, dann kann es dir passieren, dass du auf der einen oder anderen Seite abrutschst. Dann wieder hinaufzuklettern kostet dich deutlich mehr Energie und Zeit, als wenn du es gleich hättest langsam angehen lassen.

Welches Ziel lockt dich?

Warum soll ich überhaupt über diesen Grat im September laufen? Ich kann ja auch meine Wanderung beenden und umkehren. Ja, das kannst du. Ich sag mal, im übertragenen Sinne zurückkehren in die alten Muster und Prägungen. Es sein lassen, so, wie es immer war.

Ich finde, das ist eine schlechte Idee. Wir stecken mitten in intensiven Wandelzeiten und wissen tief in uns drin, dass etwas Neues kommen darf. Auch wenn das vielleicht noch ein wenig indifferent und nebelig daher kommt, ist hier nun die Frage angebracht: “Was lockt dich?” Oder anders formuliert, auf welches Gipfelkreuz möchtest du zusteuern?

Und wenn es gerade nur ein vages Gefühl ist, trau dich, es zu formulieren!

In Balance bleiben

Was tust du für dich, um in herausfordernden Zeiten in Balance zu bleiben? Ist in deinem Kalender “Zeit für dich” reserviert?

  • Zeit für Meditation oder Sport?
  • zum einfach mal den Himmel anstarren oder Löcher in Wellen bohren?
  • Badewanne
  • Tee, Kakao oder Kaffee
  • ein gutes Buch
  • ein feines Telefonat

Sorge für dich!
Diese Aufgabe ist dein Job und wenn du darauf hoffst, die anderen übernehmen das für dich: Fehlanzeige!

Was im Rauhnachtsbuch steht

Gerade mache ich mir ja schon wieder Gedanken, wie der nächste Rauhnachtszyklus ablaufen wird und brüte über dem Konzept. Deshalb habe ich auch intensiv in meinen Rauhnachtsnotizen aus 2023/2024 gelesen. (Falls ich dich informieren soll, was ich kreiert habe, dann lass es mich wissen. Schreibe einfach in die Kommentarfunktion.)

Im Rauhnachtsbuch steht für September: “Um des lieben Friedens willen gute Miene zum bösen Spiel machen, das ist wie ein innerer Krieg für mein Immunsystem.” Das interpretiere ich heute als wichtigen Hinweis, den alten Strukturen den Rücken zu kehren und als Ermutigung den neuen, schmalen Weg zu laufen.

Und es steht da als mein Essenz-Satz für den Monat:
“Ich gehe meinen Weg und übe mich in Balance!”

Lesung und Lieblingsstrand

Mich führt der September ab kommender Woche Richtung Norden. Als Allererstes steht am Samstag, 7.9.2024 um 15:30 Uhr meine nächste Lesung an. Ich werde im wunderschönen Fontane-Garten in Brandenburg nördlich von Berlin aus meinem neuen Buch lesen. Dort gibt es ein großes Bambusstangenzelt im Garten. Direkt daneben wird der Freiraumbus parken und ich freue mich auf Menschen, die sich für meine Geschichten interessieren. Meine Lesung beschließt den Veranstaltungsreigen dieses Sommers, der mit Van-Geschichten aller Art und Themen geschmückt war.

Alles Infos zur Lesung findest du hier >>> Lesung Fontane-Garten

Danach werde ich Richtung Lieblingsstrand fahren. Ich habe Zeit für mich und werde endlich das Konzept für die Sperrnächte/Rauhnächte fertigstellen und an einigen Stellschrauben meiner Webseite drehen. Und natürlich weiter über mein Buch erzählen, dass du hier bestellen kannst oder bei mir kaufst, wenn du mich am Lieblingsstrand triffst.

Ich wünsche dir einen gut ausbalancierten September!

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