10von66: Loslassen

Es geht los.

Dienstag, 5. Juni 2018

Kaum zu glauben, der Tag unserer Abreise war gekommen. Wir hatten genug gekümmert und organisiert in den letzten Wochen. Nun durften wir loslassen und darauf vertrauen, dass alles seinen Weg gehen würde in unserer Abwesenheit. Unerledigtes würde liegenbleiben müssen bis zu unserer Rückkehr. Kinder und Nachbarn würden sich bestimmt liebevoll kümmern.

Wie heißt es so schön, nur wer loslässt, hat die Hände frei.

Also Durchatmen und mutig losfahren. Ich gebe zu, mir war ziemlich mulmig vor unserem Wer loslässt hat die Hände frei2-monatigen Reiseexperiment. Als Hochsensible hatte ich viele Möglichkeiten rauf und runter gedacht. Beziehungsfrust oder Beziehungslust? Würden wir uns auf die Nerven gehen im kleinen Freiraumbus? Was machen wir bei schlechtem Wetter? Wie würden sich meine beruflichen Projekte entwickeln? Wie wird es unserem besonderen Kind ergehen während unserer langen Abwesenheit? Was ist, wenn wir technische Probleme haben?

Die Antworten würden wir tatsächlich erst am Ende unserer Reise geben können.

Und so stiegen wir am Abend endlich in den Freiraumbus. Unsere Silberhochzeitsreise startete beim Kilometerstand von 46.265. Wir ließen München hinter uns. Fuhren die A9 Richtung Berlin. Zweigten dann auf die A14 ab und erreichten kurz nach Mitternacht das Magdeburger Wasserstraßenkreuz. Dort übernachteten wir auf einem nahegelegenen Parkplatz.