„Die Energien sind gerade intensiv!“, antwortete ich eben einer Freundin, die zwecks Erdung ans Meer gefahren war. Es ist viel los im nahen Umfeld und ebenso im weiten Rund der Welt. Zudem Allerheiligen. November. Neumond. Planetengedöns. Sperrige Gefühle an so vielen Stellen.
Natur tut gut
In den Wald gehen hilft genauso wie am Meer sitzen. Alles, was dich gerade erdet UND dir Freude bereitet ist passend. Kann auch Atemmeditation oder Yoga sein. Oder den Tag im Bett verbringen.
Die Karte für den November ist CHILLEN
Zur Karte, die eine der 32 Karten aus dem Coachingkarten-Set Volume 2 ist, gibt es eine kleine Geschichte zum Ursprung zu erzählen. Als mein Sohn in der Pubertät war, kommentierte er vermeintlich unentspannte Äußerungen von mir mit einem Augenverdrehen und dem Ausruf: „Chill mal, Mama!“
Es versteht sich von selbst, dass obiger Satz häufiger zur Anwendung kam, denn welche Mutter ist in der Pubertät schon tiefenentspannt?! Chillen und Schildkröte lag nah beieinander in meinem assoziativ arbeitenden Hirn. Vor allem, nachdem mir die Schildkröte Kassiopeia aus Michael Endes Roman „Momo“ eingefallen war. Danach fügte sich das Wortbild. Die erste Zeichnung war damals in schwarz-weiß gezeichnet und zierte ein T-Shirt, das mein Sohn sogar trug:-)
Viel später habe ich das Wortbild digital überarbeitet und mit Farbe versehen.
Elfchen und Akronym
In meinem Rauhnachtsbuch finden sich beide, zusammen mit dem Hinweis das Chillen im November Ernst zu nehmen.
- Es geht darum, zur Ruhe zu kommen.
- Es geht ums langsamer machen, darum Dinge abzuschließen und oder gar aufzuräumen.
- Es geht darum langsam in die Dunkelheit zu tauchen und noch den einen oder anderen Ballast abzuwerfen.
- C wie Chauselongue, Couch
- H wie Hülle, Halt
- I wie Idee, Idylle
- L wie Langsamkeit
- L wie Laisser-faire
- E wie Entschleunigung
- N wie Nonkonformismus
Und hier kommt noch das Elfchen, das ich in der 11. Rauhnacht geschrieben habe und im übrigen auch gleich als Bild verarbeitet hatte. So tief begleitet mich der Jahreskreis mittlerweile.
CHILLEN
ganz langsam
und gut geschützt
zurückgezogen aus der Welt
ENTSCHLEUNIGUNG
Ankommen
In der dunklen Jahreszeit anzukommen meint auch, sich im Vertrauen zu üben, dass im kommenden Jahr neues Wachstum folgen wird. So gerne würden wir die herabfallenden Blätter wieder an den Baum kleben wollen. Daher passt chillen nun gut. Annehmen und Abschied und Ankommen in der dunklen Jahreszeit.
Für mich findet all das an einem neuen Ort statt. Ich habe vor ein paar Tagen mein Winterquartier in Hamburg bezogen. Damit erfülle ich 2 offene Punkte meiner Löffelliste. Ich erkunde Hamburg und ich wohne in einer WG. Der Freiraumbus ist übrigens mit dabei, denn ich werde weiter den Norden auf der Suche nach einem neuen Standort erkunden.
Chillen ist anders als Entschleunigung
- Entschleunigung meint alles insgesamt langsamer anzugehen à la #Schneckenpower. Chillen ist viel radikaler.
- Unter den Panzer schlüpfen und die Welt abprallen lassen.
- Wenn zu viel Außeneinwirkung kommt, erst mal gar nichts machen.
- Lebensenergien (be)achten.
- Wie so eine Pubertät im Alter.
Ach ja, heißt bei Frauen Menopause. Doch das ist ein anderes Thema:-)
Gechillte Fragen
Nährt es mich?
Tut mir das gut?
Geht das auch langsam?
Ist das wirklich wichtig?
Muss das so oder gibt es eine entspanntere Lösung?
Liebe mir noch weitgehend unbekannt Freiraumfrau,
einen solchen Titel zu haben ist wohl einem Bekenntnis zu weiblich gestalteter Freiheit geschuldet. Und der Blog selbst spricht mich mit seiner Lebendigkeit, fließender ansteckender Lust an. Das Lesen alleine schon transportiert in ein Gefilde, wo fünfe Grade sein kann, trotz Strukturiertheit, die diese Chillräume weitgehend ermöglicht.
Herzlichen Glückwunsch der Lebenskünstlerin!
Herzlicher Gruß von Hanna-Laura
Liebe Hanna-Laura,
das hast du so schön formuliert. Mein Wirken ist der weiblich kreierten Freiheit gewidmet. Mich immer tiefer meiner Lebendigkeit zu nähern und eine gute Balance aus Struktur und Leichtigkeit zu finden, das ist mein Weg. Und auch der Auslöser für mein kreatives Wirken.
Danke für deinen wunderfeinen Kommentar.
Von Herzen,
Angelika
Wooooow, liebe Angelika, was war das bitte für ein Oktober?!
Ich fühle mich wie nach einem Herbststurm in einer Schneekugel…
…jetzt endlich chillen!!!
Ich freu mich drauf, ganz in Ruhe die Blätter zu sortieren. Vielleicht (sicher) klebe ich sie nicht zurück an die Bäume, doch ein paar gehören bestimmt in mein Erinnerungsalbum.
Danke für unser Pingpong in diesem Monat – das war und ist eine große Bereicherung!!!
Konfettigrüße,
Anja
Oh, ja, das war ein ereignisreicher Oktober, liebe Anja. Mir geht es so, wie dir. Ich freue mich auf ruhigeres Fahrwasser. Und hoffentlich sortieren sich all die Flocken in der Schneekugel.
Mir hat unser Ping-Pong auch sehr gut getan.
Auf bald.
Herzensgrüße.
Angelika