Tag 19: Hameln

Zeichnung-Freiraumfrau-Hameln-mit-Fotos

Am Tag zuvor hatte ich ein sehr berührendes Tischgespräch mit Andrea Stanke. Diesmal ein Tischgespräch in virtueller Form. Sie saß in Köln am Schreibtisch und ich blickte derweil auf den Möhnesee. Wir telefonierten.

Nach einem Zwischenstopp im Fachwerkstädtchen Blomberg kam ich dann in Hameln an. Der dortige Wohnmobilstellplatz mit Blick auf rostige Gütercontainer gefiel mir überhaupt nicht. Ich suchte mir einen Parkplatz und entschied, am Abend noch weiter nach Springe zu fahren.

Der Wettergott erfreute mich mit Sonnenschein. Endlich war es wieder warm genug zum Fahrradfahren. Ich radelte die Weser entlang Richtung Innenstadt und setzte mich zum Schreiben meiner Morgenseiten in das Café am Museum. Die Sonne kitzelte meine Nasenspitze. Leute flanierten vorbei. Ich lauschte mit einem Ohr den Gesprächen am Nachbartisch.

In der Stadtinformation bekam ich Infos über die Geschichte vom Rattenfänger. Großartig, wie er die Stadt von der Rattenplage befreite. Weniger großartig, wie er um seinen Lohn betrogen wurde. Eine traurige Geschichte von Betrug und Rache, finde ich.
Ich folgte den Messingplaketten der Ratten und begab mich auf Stadtbesichtigung.

Wieder zurück am Freiraumbus beschloss ich, mir meinen Laptop zu schnappen und mich damit an einen Tisch mit Weserblick zu setzen.
Gesagt, getan! Lange Zeit hatte ich Glück und durfte diesen schönen Platz ganz für mich alleine genießen.

So entstanden die Blogbeiträge der letzten Tage von der feinen Rezension durch Heike Tharun und dem wunderbaren Tischgespräch mit Andrea. Dann verließ mich mein Glück und nacheinander setzten sich 2 schnaufende ältere Herren zu mir. Ich konnte förmlich spüren, wie sie sich fragten, was ich da mache und dass sie mir am liebsten ihre Lebensgeschichte in epischer Breite erzählen wollten. Schnaufend, versteht sich. Ich ignorierte sie und zeichnete und schrieb weiter, bis sich 2 weitere Menschen an den Tisch setzten. Da gab es dann kein Halten mehr und die komplette Lebensgeschichte musste raus.

Sowas ist echt nichts für mich! Da half nur: „Einpacken und zurück zum Freiraumbus“.

Ich fuhr noch weiter bis Springe. Dort sind Wohnmobile auf dem Parkplatz am Museum kostenfrei willkommen.

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P.S:
Ein Anliegen meiner Tischgespräche-Reise war, meine Comicbiografie und mein Kartenset weiter in die Welt zu tragen. Wenn Du gerne eines oder beides haben magst, dann freue ich mich über Deine Bestellung: https://www.freiraumfrau.de/shop/