21von66: Mut

Zeichnung Brufjell Höhlen

Samstag, 16. Juni 2018

Der Tag begrüßte uns wieder mit herrlichem Sonnenschein. Kurz überlegte ich, ob wir nicht noch einen weiteren Tag am Leuchtturm verbringen sollten. Doch dann lockte unser nächstes Etappenziel, die Brufjell-Höhlen. Trotzdem hatte ich Wehmut im Herzen als wir den Leuchtturm verließen.

Wir fuhren nach Stornes, kurz hinter dem Örtchen Åna-Sira. Dort gibt es mittlerweile einen Tagesparkplatz. Auf dem leider die Übernachtung nicht erlaubt war, weshalb wir abends dann noch nach Egersund weiterfuhren.

Der Aufstieg zum 184 m über dem Meer ragenden Brufjell-Gipfel war deutlich steiler, als erwartet. Kurz vor dem Gipfel kamen wir dann an den Abzweig zu den Höhlen. Die Strecke hinab war als schwarzer Weg markiert. Wir fragten Wanderer, die gerade wieder aufstiegen, wie steil der Abstieg sei. Die Antwort lautete, es gäbe Seile und Bügel im Fels.

Ich wollte diese Höhlen unbedingt sehen und wagte mutig den Abstieg. Klettern ist ja echt nicht so mein Ding, aber ich überwand meine Angst. Schließlich lockte die Freiraumaussicht. MUT bedeutet für mich, machen und tun. Schritt für Schritt die Angst überwinden und das Neuland wagen. Gezeichneter Mut von Freiraumfrau

Oder wie ich das in meiner Comicbiografie zum Mut geschrieben habe, Angst und Mut, die sind ein Paar. Sie gehören zusammen. Mal führt der eine, mal die andere.

Der steile Abstieg, entlang gespannter Seile und über in den Fels montierte Bügel, auf allen Vieren und mit Hilfe des Hosenbodens gelang. Unten wurden wir belohnt. Die Höhlen sind wie mit einem Eiskugelbereiter aus dem Fels geschält. Unser Blick wanderte aus der Höhle hinaus aufs weite Meer. Die Höhlenwände rahmten, wie eine Art Vorhang den Ausblick ein. Wir machten DAS Foto, das auch Vorbild für meine Zeichnung war.

Auch der Aufstieg gelang, Mensch war ich stolz. Klar, dass wir dann noch zum Gipfel wanderten. Dort wurden wir mit einem wunderbaren Rundumblick belohnt. Dann ging es wieder hinab zum Freiraumbus, den wir gerade noch rechtzeitig vor dem Wetterwechsel mit Regenschauern erreichten.

Ich war glücklich, dass wir mutig waren und dankbar, dass meine sonst gerne mal aufmuckenden Knie mich an diesem Tag schmerzfrei getragen hatten.

Meine Euphorie des Tages reichte am Abend sogar noch zum ersten Entwurf meines Kundenprojekts.