Buchbesprechung: Sabine Dinkel “Hochsensibel durch den Tag”

Hochsensibel durch den Tag

Liebe Sabine,

wir lernten uns, nach virtuellen Begegnungen auf Twitter im Frühjahr 2014 bei einem Zeichenseminar am Starnberger See persönlich kennen. Ich erinnere mich gerne an das tiefsinnige Gespräch mit Dir, derweil wir über den See in die Berge schauten. Du erzähltest mir von Deiner Hochsensibilität, ich war gerade dabei die meinige zu entdecken. Seitdem beschäftigt mich das Thema sehr. Ich war daher schon sehr neugierig auf Dein Buch “Hochsensibel durch den Tag”, das gerade im Humboldt-Verlag und in Zusammenarbeit mit hochsensibel.org erschienen ist.

Ich weiß, Du bist gespannt, wie ein Flitzebogen, wie ich Dein Buch finde, deshalb gleich vorweg, ich bin begeistert über Dein Erstlingswerk. Es ist ein wunderbarer Alltagsratgeber für hochsensible Menschen geworden.

So, jetzt kannst Du durchatmen und den Rest in Ruhe lesen…!

Mir gefällt das farblich schöne und stimmige Cover mit sanfter Haptik. Der Türkiston zieht sich als Ordnungselement durch das gesamte Buch, gliedert die einzelnen Kapitel und unterlegt die Kapiteleinführung. Ich mag die dadurch entstehende klare Lesbarkeit und damit die Strukturierung des Buches. Du schreibst an einer Stelle, wie wichtig eine klare visuelle Ordnung für Hochsensible ist. Schön, dass das Buch diesem Ordnungsanspruch folgt.

Schon auf den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, ich höre Dich beim Lesen reden. Dein Schreibstil ist locker, witzig und klar. Ich mag die Mischung aus Wissensvermittlung, Anregungen und Erklärungen, gewürzt mit vielen Beispielen aus Deiner eigenen Erfahrungswelt und der Deiner Klienten. Alles ist sehr bildhaft beschrieben. Als “in Bildern denkender” Mensch kommt mir das sehr entgegen.

Durch die klare Gliederung des Inhaltsverzeichnisses konnte ich, was Du ja auch auf Seite 12 schreibst, genau an die Stelle hopsen (ja, ich höre Deine Stimme…) die mich gerade interessiert.

In den Anfangskapiteln “Echt reizend” und “Was ist denn das – hochsensibel?” finde ich einen prägnanten Überblick, was unter Hochsensibilität zu verstehen ist, ergänzt mit einem Test und Bespielen.

Du hast Dir einmal rundum Gedanken gemacht, in welchen Bereichen Deines Lebens Deine Hochsensibilität Auswirkungen hat: Tagesgestaltung, Arbeitsplatz, Selbstfürsorge, Freundschaft, Partnerschaft, Netzwerken und Arztbesuchen, jedem dieser Themen widmest Du jeweils ein eigenes Kapitel. Ich mag, dass Du einerseits beschreibst, wie es idealer Weise laufen kann und andererseits auch einen Notfallplan skizzierst.

Da Du selber keine Kinder hast, streifst Du dieses Thema nur und schreibst über Deine Erfahrungen als Kind hochsensibler Eltern.

Im Kapitel “Praktische Helferlein” gefallen mir die, ich nenne sie jetzt mal “kleinen Geschichten”, mit denen ich anderen meine Hochsensibilität erklären kann. Mein Favorit ist die Geschichte vom Bienenstock.
Über die Typologisierung in diesem Kapitel “wie andere auf hochsensible Personen reagieren” habe ich übrigens sehr geschmunzelt.

Mein Lieblingskapitel ist “Schöne Dinge tun und Energie tanken”. Heute morgen habe ich gleich meine To-Do-Liste in ein “Fokus-Modell” geändert. Im Zentrum steht dabei für mich heute, Dir diesen Brief zu schreiben.
Andere hilfreiche Ideen werde ich nach und nach ausprobieren. Als erstes baue ich mir einen “Ressourcen-Pool”, damit ich in überreizten Zeiten auf Ideen für Energiequellen zurückgreifen kann.

Bisher habe ich einen Alltagsratgeber bei den Büchern über Hochsensibilität vermisst. Wie schön, dass mit Deinem Buch diese Lücke nun gefüllt ist.

Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.

Ein schöner Alltagsratgeber, den ich immer wieder in die Hand nehmen werde und den ich auch Nicht-HSP-lern zum besseren Verständnis von hochsensiblen Mitmenschen sehr ans Herz legen kann.

Ich wünsche Dir viele begeisterte Leserinnen und Leser.

Alles Liebe.
Deine Freiraumfrau

***P.S: Klasse, dass Du zusätzlich zum Buch eine ganze Palette von Downloads auf Deiner Homepage zur Verfügung stellst.