34von66: Freiraum

Aquarell Sognefjellet

Freitag, 29. Juni 2018

Diesen Blogbeitrag schreibe ich auf einer Bank vor dem Friedhof mit Gedenksteinen des KZ-Ebensee am Traunsee in Österreich. (Meine Beiträge entstehen ja in der Nachlese und ich habe festgestellt, dass ich unterwegs besser formulieren kann.)

Hier an diesem Ort empfinde ich intensiv und tief, welch ein großes Geschenk der Freiraum ist. Ich bin dankbar und demütig im Heute leben zu dürfen. Lasst uns diese Freiheit bewahren und dafür eintreten!

Begriffe in Bilder übersetzen: FreiraumFast wage ich es nicht, euch von den Freiraum-Momenten zu erzählen, die uns an Tag 34 erwarteten. Sie reihten sich aneinander, wie Perlen an einer Schnur.

Zum Start mäanderten wir die kurvenreiche, steile Passstraße aufs Sognefjellet hinauf. Rechts und links gigantische Ausblicke in die Berge. Die ersten Schneefelder säumten die Straße. Wir erkletterten in einer kurzen Wanderung den 1419 m hohen Heljedalsnosi. Dort entstand auch das Tagesaquarell.

Blauer Himmel. Sonnenschein. Weitblick. Schneegefleckte Bergrücken. Und wir alleine auf dem kleinen Gipfel. Seelennahrung für die Freiraumfrau.

Weiterfahrt. An jedem Aussichtspunkt erwartete uns ein anderer Traumweitblick.

Kurze Rast an einem kleinen See, in dem kleine Eisschollen langsam in der Sonne schmolzen. Was für ein wunderbares Gefühl, im Freiraum die Zeit zu haben, einer Eisscholle beim Schmelzen zuzuschauen!

Der Tag bot auch Platz für intensive Gespräche. Ich hatte das Gefühl, im Freiraum war ein anderer Tiefgang möglich. So wie bei einer Zwiebel, die Schicht für Schicht enthäutet wird, tauchten wir auf unserer Reise weiter in Richtung Seelenkern. Das war und ist das Geheimnis einer langjährigen Beziehung. Im Gespräch bleiben und achtsames Weiterforschen in und an der Beziehung.

Die Fahrt über das Fjellet hätte für mich ewig dauern können, doch auch diese Tour ging zu Ende. Wir übernachteten auf dem Parkplatz Lisanden. Wieder einmal war ich froh um den kompakten Freiraumbus, der gut den engen, von Bäumen gesäumten Weg meisterte und dann schließlich mit Blick auf den rauschenden Gebirgsbach parkte.

Beim Kochen hörte ich gleich in den neuerschienenen Podcast meiner Lieblingskunden Ela und Volker Buchwald rein. Die beiden beschäftigen sich mit „Einfach-Liebe“ und der Podcast heißt „Sex am Küchentisch“. Ich fand, das war eine großartige Ergänzung zu unserem Tagesgespräch und ich mag die Art und Weise, wie die beiden ganz unaufgeregt über entspannte Sexualität reden.
Und dank genialen Internetverbindungen in Norwegen war es auch mitten in der Natur möglich Podcast zu hören. Diese digitale Unabhängigkeit bedeutet für mich auch Freiraum.

Weitere Freiraum-Tage meiner Silberhochzeitsreise findest du hier:
Tag 24von66
Tag 32von66