Sonntag, 27. Mai 2018
Gestern war mein Geburtstag. Ich hatte mir, aus einer spontanen Bauchentscheidung heraus, einen Zeichenkurs bei Jens Hübner geschenkt. Wollte mir wohl einen seelischen Puffer schaffen und mich an meinem Geburtstag mit Kreativem und Schönem umgeben. Denn der Mai 2018 kam mit nicht so daher, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Statt Zeit und Muße mit der Vorbereitung unserer anstehenden Silberhochzeitsreise zu verbringen, hatten wir einen Todesfall zu bewältigen. Mein Schwiegervater starb Anfang Mai plötzlich und unerwartet, von einem Tag auf den anderen. Statt zu überlegen, wie die Reiseroute aussehen sollte, machten wir uns Gedanken, wie wir Abschied nehmen wollten.
So ist das manchmal im Leben. Emotional intensive Zeiten liegen hautnah beieinander. Zwischen unserer Silberhochzeit und der Beerdigung lag gerade mal eine Woche. Und dazwischen hatte ich auch noch Geburtstag. So kam es, dass ich mir selber den Workshop schenkte. Zeit für mich, in denen ich mich aus dem Abarbeiten der extralangen To-Do-Liste ausklinkte. Meine intuitive Entscheidung wurde belohnt mit wahnsinnig vielen guten Anregungen zum reduzierten Zeichnen. Ich kam beglückt und bereichert heim. Genoß das Geburtstagsessen, das meine Familie für mich gekocht hatte.
Grübelte sogleich, wie ich das Gelernte in meinem Zeichenalltag integrieren könnte. Mein Bauchgefühl sprach schon wieder und 
meinte, dann zeichne doch in der nächsten Zeit jeden Tag ein Bild. Mit #30SkizzenimNovember hatte ich ja schon mehrmals gute Erfahrungen gesammelt. Vielleicht wäre da mal eine längere Herausforderung gut. 60 klang langweilig, 66 hörte sich knackig an. Meine Intuition entschied sich für #66skizzen!
Mit meiner ersten Zeichnung verkündete ich auch gleichzeitig mein Vorhaben. Ich lud die Zeichnung bei Instagram hoch und bedankte mich bei allen Geburtstagsgratulanten. Naheliegend, dass ich gleich mutig mit einem Selbstportrait anfing, oder? Nun ja, die Augen liegen zu weit auseinander, aber egal. Ich war den ersten Schritt gegangen!